Fragen über Fragen, die vor allem den Golf-Anfänger überfordern oder möglicherweise belasten. Für Aufklärung soll unser Lexikon mit Golf-Fachbegriffen sorgen, die in erster Linie für das Turnierspiel wichtig sind.
Brutto (-Ergebnis)
Wie der Name eigentlich schon sagt, handelt es sich hier um die tatsächlich gespielte "absolute" Schlagzahl, also das Ergebnis des Spielers ohne Abzug seiner Vorgabe.
Auch in der Stableford-Zählweise gibt es eine Bruttowertung. Hier erhält der Spieler pro gespieltes Par zwei Punkte und pro Bogey einen. Für Bierdies gibt es dementsprechend drei Punkte usw.. 36 Bruttopunkte entsprechen dann einer Par-Runde.
Course Rating
Dient der Bewertung des Schwierigkeitsgrades eines Golfplatzes.
Course Rating Wert (CR-Wert)
Gibt die Schlagzahl an, die ein Golfer mit Handicap 0 (Scratch Golfer) durchschnittlich auf dem gesamten bewerteten Platz benötigt (z.B. 73,1). Dieser Wert muss nicht dem Par (meist 72) entsprechen. Je höher der CR-Wert, desto schwerer ist der Platz eingestuft (und umgekehrt). Ermittelt wird der CR-Wert aus der Spiellage des Platzes und weiteren Faktoren wie Breite der Fairways, Anzahl der Hinternisse, Größe der Grüns etc.
Extra Day Score (EDS)
EDS-Runden bieten dem Golfspieler die Möglichkeit, neben den Wettspielen individuell vorgabenwirksame Ergebnisse einzureichen. Dazu müssen aber einige Regeln eingehalten werden. So können EDS auf allen Plätzen aller DGV-Mitglieder gespielt werden, der Zähler muss Handicap -36 oder besser haben und die Runde muss zuvor im Sekretariat angemeldet werden. EDS-Runden sind ab Vorgabe 4,5 aufwärts zugelassen. Die Anzahl der möglichen EDS ist unbegrenzt und auch nur über neun Löcher möglich.
Handicap
Das Handicap gibt die Spielstärke eines Golfers an. Es entspricht der Schlagzahl, die ein Spieler mehr benötigt, als auf einem Platz vorgegeben ist. Hat ein Spieler also Handicap -18, benötigt er auf einem Platz mit einer Spielvorgabe von 72 durchschnittlich 90 Schläge (72 plus 18). Das höchste Handicap in Deutschland ist -54 (Clubvorgabe). In vielen anderen Ländern beginnt die Vorgabe erst bei -36 oder gar -28.
Lochspiel (Lochwettspiel/Matchplay)
Bei dieser Variante entscheidet nicht die Anzahl der Schläge für alle Löcher über Sieg oder Niederlage, sondern die Anzahl der gewonnenen Löcher. Ein Spieler, der zehn Löcher mit je einem Schlag weniger als sein Mitspieler gewinnt, hat auch das gesamte Match gewonnen. Auch wenn er die restlichen acht Löcher mit je zwei Schlägen Unterschied verloren und somit insgesamt sechs Schläge mehr gebraucht hätte als sein Mitspieler.
Netto (-Ergebnis)
Die Anzahl der auf der Runde insgesamt benötigten Schläge abzüglich der Vorgabe des Spielers. Benötigt zum Beispiel ein Golfer mit Handicap -28 insgesamt 99 Schläge für die Runde, hat er ein Nettoergebnis von 71 (99 minus 28) erzielt.
Platzregel
Platzregeln werden von den Clubs entweder zeitweilig oder dauernd erlassen und sind gerade für Gastspieler von besonderer Bedeutung, weil sich durch Kenntnis dieser Sonderregeln eventuell einige Schläge einsparen lassen. Sie sind auf der Scorekarte oder meistens auf Tafeln im Clubhaus vermerkt.
Slope-Wert
Gibt die Schwierigkeit eines Golfplatzes an. Er kann zwischen 55 und 155 liegen. Je höher die Zahl, desto schwerer ist der Platz eingestuft. Deutschlands "schwerster" Platz, der "Nick Faldo Platz Bad Saarow" zum Beispiel hat von den weißen Abschlägen einen Slope-Wert von 147.
Spielvorgabe
Sie wird vor einem Wettkampf errechnet und berücksichtigt im Gegensatz zur Stammvorgabe auch die Schwierigkeit des Platzes. Bei einem durchschnittlich schweren Platz kann sie der Stammvorgabe entsprechen; bei einem schweren Platz ist die Vorgabe höher. Beim oben erwähnten Nick Faldo Platz zum Beispiel hat ein Golfer mit Stammvorgabe 24,0 die Spielvorgabe 34; darf also zehn Schläge mehr brauchen, um sein Handicap zu spielen, als auf einem durchschnittlich gewerteten Platz.
Stableford
Im Zuge der CSA-Diskussion von einigen Golf-Puristen wieder stark in Frage gestellt. Gerade für Anfänger aber sicher eine der sinnvollsten "Erfindungen" im Golf-Amateur-Turnier-Sport überhaupt. Bei dieser von einem britischen Arzt erdachten Spielart werden nämlich nicht alle Schläge gezählt, sondern es werden - in Abhängigkeit der Vorgabe - für die Anzahl der Schläge Punkte vergeben. Ein Handicap-18-Spieler bekommt für ein Par drei Punkte, für ein Bogey zwei Punkte und für ein Doppelbogey einen Punkt. Mit 36 Punkten am Ende der Runde hat man exakt sein Handicap gespielt. Der Vorteil dieser Zählart: Kann man an einem Loch keinen Punkt mehr erzielen, darf (und muss) man den Ball aufheben und erst am nächsten Loch wieder ins Geschehen eingreifen. Das beschleunigt das Spiel. Außerdem muss man nicht wegen eines extrem schlecht gespielten Lochs die Hoffnung auf den möglichen Turniersieg aufgeben.
Zählspiel
Das heute allgemein geläufige Spiel, bei dem der Spieler mit der geringsten Schlagzahl gewonnen hat (siehe auch "Brutto" und "Netto"). Im Amateur-Bereich wird meist das Zählspiel nach Stableford (siehe oben) ausgetragen.
NEU ab 2016:
Ab der Spielsaison 2016 gilt eine von der EGA turnusgemäß angepasste Version des Vorgabensystems. Gegenüber der vorhergehenden Fassung ergeben sich vor allem folgende wichtige Änderungen: